Fraunhofer IOF SPOTLIGHT 1/2025

Bild links: Mikrostruktur des GaiaTransmissionsgitters. Das Gitter ist Teil des »Radial Velocity Spectrometer« an Bord der Sonde. © Fraunhofer IOF Bild: Künstlerische Darstellung von Gaia bei der Beobachtung der Milchstraße. © ESA 8 Messung der Rotverschiebung, am Fraunhofer IOF entwickelt wurde. Die Rotverschiebung misst die Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit von Sternen. Um die hohen Anforderungen der Mission zu erfüllen, kombinierten die Fraunhofer-Forschenden das Prinzip der optischen Metamaterialien mit hochauflösender, lithographischer Strukturierungstechnologie. Die Instrumente müssen extremen Bedingungen standhalten: den Vibrationen beim Raketenstart, starken Temperaturschwankungen im Orbit oder zum Beispiel bei der Belastung durch Mikrometeoriteneinschläge. Um diese Herausforderung zu meistern, haben die Forschenden des Fraunhofer IOF erfolgreich mit Kollegen und Kolleginnen des Instituts für Angewandte Physik Jena zusammengearbeitet. So lieferte Gaia auch noch nach 11 Jahren im All präzise Messdaten. Neue Perspektiven auf die Milchstraße Die von Gaia gesammelten Daten haben das Wissen über die Milchstraße grundlegend erweitert. Insbesondere die Beobachtungen von Sternbewegungen, Entfernungen und ihrer Verteilung lieferten neue Einblicke in die Entstehung und Entwicklung der Galaxie. Neben der Kartografie von Sternen innerhalb unserer Galaxie hat Gaia auch Objekte außerhalb der Milchstraße beobachtet. Von Asteroiden im Sonnensystem bis hin zu entfernten Galaxien hat die Mission wertvolle Daten geliefert. Letzte Tests vor dem Ruhestand Auch wenn die wissenschaftlichen Beobachtungen beendet sind, wurden an Bord von Gaia verschiedene Technologietests durchgeführt, bevor die Sonde Ende März in ihre »Ruhestands«-Umlaufbahn gebracht und abgeschalten wurde. Dennoch bleibt Gaia ein Meilenstein in der Erforschung des Weltalls. Die geplante Veröffentlichung weiterer Datensätze in den Jahren 2026 und 2030 könnte unser Wissen über das Universum erneut erweitern. ⯀ WISSENSCHAFTLICHER KONTAKT Prof. Dr. Uwe Zeitner ☎ +49 3641 807-403  uwe.zeitner@iof.fraunhofer.de

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